Jörg Weinöhl

Jörg Weinöhl ist 1970 in Rüsselsheim in Deutschland geboren. Seine musikalische Ausbildung erhält er am Instrument Flöte. Nach intensiver Auseinandersetzung mit der Musik des Barock und regelmässigem Auftreten als Solist in Konzerten, wendet er sich im Alter von 18 Jahren dem Tanz zu. Im Anschluss an das Abitur lässt er sich an der Staatlichen Ballettakademie Stuttgart ausbilden und wird daraufhin von Marcia Haydée für das Stuttgarter Ballett verpflichtet. 

Nach drei Jahren engagiert Martin Schläpfer Jörg Weinöhl als Soltänzer in seiner Compagnie in Bern. Dort verkörpert er zum ersten Mal die Rolle des Todes in „Der grüne Tisch" von Kurt Jooss, eine Erfahrung, die sein zukünftiges Schaffen maßgeblich beeinflussen soll. Die langjährige Zusammenarbeit mit Martin Schläpfer setzt sich, neben Gastspielen und TV-Aufzeichnungen, in Mainz und Düsseldorf fort. Jörg Weinöhl erarbeitet in dieser Zeit international beachtete Solopartien. Die Zeitschrift „Tanz" nominiert ihn mehrmals als besten Tänzer des Jahres. 2012 ist er für den deutschen Theaterpreises «Der Faust» nominiert, 2018 seine Choreographie «Nussknacker und Mäusetraum» für den Österreichischen Musiktheaterpreis «Schickaneder».

Seit 2009 widmet sich Jörg Weinöhl zunehmend der Tätigkeit als Choreograph und entwickelt Stücke in verschiedenen Formaten, die an unterschiedlichen Orten vom Opernhaus bis hin zum Kunstmuseum gezeigt werden. Die Bezugnahme auf Sprache im Medium Tanz bildet einen Schwerpunkt seiner choreographischen Arbeit. Wesentliche Impulse bezieht er zudem aus fortwährenden Dialogen mit Personen aus anderen Kunstsparten sowie aus der Wissenschaft. Von 2016-18 war Jörg Weinöhl Ballettdirektor der Oper Graz. Er kreiert während dieser Zeit u. a. den Ballettabend „Und der Himmel so weit, ein Ballettabend für Franz Schubert", den Bachabend „Kontrapunkt. Auf der anderen Seite von Bach", den Tanzabend „Meine Seele hört im Sehen " und das Handlungsballett „Sommernacht, geträumt".