Unterstützung aus Darmstadt

Worauf hoffen? - Eine Prozession

mit Musik ukrainischer Komponist*innen

Worauf hoffen – in diesen Zeiten, in denen ein Krieg in Europa grundrechtliche Werte aus den Angeln hebt? Worauf hoffen, wenn Menschen in Europa wieder gegeneinander kämpfen (müssen)? Verschiedene Ensembles des Staatstheaters Darmstadt, allen voran Chor und Staatsorchester, wollen gemeinsam mit der Musik ukrainischer Künstler*innen ein Statement für Frieden, Demokratie und ein gemeinschaftliches Miteinander setzen – gegen das kriegsbedingte Verstummen, gegen die Ohnmacht. Mit einer Prozession ziehen wir durch die Innenstadt mit einem großen Abschluss auf dem Georg-Büchner-Platz.

John Rutter „Ukrainian Prayer“
Mykola Lysenkos „Prayer for Ukraine“ 
Sergei Eduardowitsch Bortkiewicz 3. Satz aus: Sinfonie Nr. 1 D-Dur „Aus meiner Heimat“ 
Leonid Hrabovsky „Four Ukrainian Songs“

Zur Prozession


Freikarten und Chorangebot für Geflüchtete

Das Staatstheater Darmstadt bietet ab sofort ein Freikartenkontingent für Geflüchtete an. Die Kosten werden vom Freundeskreis des Staatstheaters Darmstadt übernommen. Karten sind an der Vorverkaufskasse erhältlich. Solange der Vorrat reicht.

Der Kinder- und Jugendchor des Staatstheaters bietet geflüchteten Kindern und Jugendlichen außerdem die Möglichkeit, kostenfrei an einer Chorprobe teilzunehmen. Kindern ab 8 Jahren steht die Chorprobe dienstags von 16 bis 17 Uhr offen, Jugendlichen ab 15 Jahren mittwochs von 16:45 bis 18:15 Uhr. Treffpunkt ist jeweils am Haupteingang des Staatstheaters am Georg-Büchner-Platz. Interessierte können ohne Anmeldung dazustoßen.

Für Rückfragen zum Chorangebot steht Chorleiterin Alice Lapasin Zorzit gerne zur Verfügung unter: ZORZIT@STAATSTHEATER-DARMSTADT.DE.


Das Gefühl des Krieges

Weltweites Lesungs-Projekt zur Unterstützung von Theatermacher*innen in der Ukraine

Ein Zusammenschluss aus deutschen und österreichischen Theatern beteiligt sich mit einer Online-Lesung von ukrainischen Kurzstücken und einer nachfolgenden Podcast- und Videoreihe am weltweiten Lesungs-Projekt. Die Auftaktveranstaltung (Lesung und anschließende Gesprächsrunde) findet am 05.05.2022 um 19:30 Uhr statt und wird über nachtkritik.plus live übertragen.

zu nachtkritik.plus / zur Produktion

Am 12. März 2022 hätte in Kiew ein neues Theater der Autor*innen, geleitet von einem Kollektiv aus 20 ukrainischen Dramatiker*innen eröffnen sollen. Am 23. Februar hat die Russische Föderation ihr Nachbarland mit einem brutalen Angriffskrieg überzogen. Zu der Eröffnung des Theaters ist es nie gekommen. Statt sich mit Literatur zu beschäftigen, verteidigt Maksim Kurotchkin, der designierte künstlerische Leiter, nun mit der Waffe in der Hand seine Heimatstadt. Viele Autor*innen sind in die Nachbarländer oder weiter geflüchtet, andere harren freiwillig oder unfreiwillig in der Ukraine aus.

Für die Eröffnung des Theaters war eine Reihe von Kurzstücken geplant, zu deren Fertigstellung es niemals gekommen ist, statt dessen haben nun einige der Autor*innen Texte verfasst, die sich unmittelbar mit ihren Erfahrungen nach Kriegsausbruch auseinandersetzen: das Aufwachen in einer entsetzlichen neuen Realität, die Sorge um ihre Familien, die Sorge um sich selbst.

«Wir hoffen, dass unsere Texte in verschiedenen Teilen der Welt gehört werden. Es ist wichtig, die Wahrheit zu vermitteln, dass Russland ein Aggressor ist und verbrecherisch handelt, dass Zivilisten und Kinder sterben. Trotz manipulierter Falschinformationen, mit denen Russland die Welt füttert, gibt es Fakten, gibt es Zeug*innen der Verbrechen. Wir sehen und hören, dass Ukrainer*innen trotz ihrer Angst ihre Identität, ihre Unabhängigkeit, ihre Heimat verteidigen. Und das sind keine 'hehren Worte', das sind Tatsachen.»

Bereits im Zuge der Proteste in Belarus 2020 war es dem Netzwerk um den amerikanischen Theaterproduzenten und Kritiker John Freedman gelungen, das Stück Instulted.Belarus(sia) des belarussischen Autors Andrei Kureichik in etwa 150 Lesungen an über 100 Kulturinstitutionen in mehr als 30 Ländern der Welt als Zeichen der Solidarität mit den Menschen in Belarus zu organisieren. Nun sollen Stimmen aus der Ukraine hörbar werden. Bereits 70 Kulturinstitutionen aus 15 Ländern haben ihre Beteiligung am Projekt zugesagt – und ihre Zahl wächst.

Das weltweite Lesungs-Projekt zugunsten von Theatermacher*innen in der Ukraine will den Autor*innen, denen der Krieg ihre Bühne geraubt hat, eine neue Plattform bieten, um sich gegen die Barbarei der russischen Führung zu erheben. Ein Zusammenschluss aus deutschen und österreichischen Theatern wird sich mit einer gemeinsamen Online-Lesung am 05.05. um 19:30 Uhr (inklusive anschließender Gesprächsrunde mit den Autor*innen) und einer nachfolgenden Serie von Podcasts und Videos an dieser Aktion beteiligen. Die Lesungen sollen konkret zum Anlass genommen werden, Spenden für die Menschen in der Ukraine zu generieren. Die Internetplattform nachtkritik.plus wird die Veranstaltung am 05.05. exklusiv übertragen.

Der Zusammenschluss besteht aus folgenden Theatern: Staatstheater Augsburg, Staatstheater Darmstadt, Staatstheater Nürnberg, Deutsches Nationaltheater Weimar, Staatstheater Cottbus, Theater Regensburg, Theater Bielefeld, Theater Ingolstadt, ETA Hoffmann Theater Bamberg, Theater Erlangen, ARGEkultur Salzburg, Werk X Wien, Landestheater Tübingen, ITZ im Tübinger Zimmertheater, Landestheater Coburg, Landestheater Schwaben, Landestheater Eisenach. Eine Beteiligung ist jederzeit noch möglich!

Im Moment liegen uns Texte folgender Autor*innen vor: Yelena Astasyeva, Natasha Blok, Andriy Bondarenko, Vitaly Chensky, Irina Garets, Julia Gonchar, Oksana Gritsenko, Olena Hapeeva, Tetyana Kyzenko, Oksana Savchenko, Lyudmila Tymoshenko, Olga Maciupa und Igor Bilytz. Sie alle werden von der renommierten Slawistin und Theaterübersetzerin Lydia Nagel speziell für das Projekt ins Deutsche übersetzt.

Presse-Ansprechpartnerin für das Projekt: Liubov Levkina
PRESSE@THEATREOFPLAYWRIGHTS.DE


Benefiz-Lesung: Zerstörte Straßen von Natalia Vorozhbyt

„Ein meisterhafter und wundervoller unvergesslicher Abend“ (The Independent) / „Komplex und überzeugend“ (The Times)

Natalia Vorozhbyt hat Berichte aus dem ukrainischen Kriegsgebiet aufgegriffen und in einer Kette von Geschichten verarbeitet. Jede dieser Geschichten hallt in den anderen nach. Mit "Zerstörte Straßen", das eine Auftragsarbeit für das Royal Court Theatre London war und dort 2017 uraufgeführt wurde, liefert die ukrainische Autorin eine emotionale, kraftvolle und bitter-komische Schilderung darüber, was es heißt, in Kriegszeiten eine Frau zu sein und welche Auswirkungen der Krieg auf die Beziehungen der Menschen hat. Die gleichnamige Verfilmung des Stücks in der Regie von Natalia Vorozhbyt war 2020 der ukrainische Beitrag beim Oscar-Wettbewerb und hat zahlreiche Preise erhalten.

  • Eintritt frei, Spenden erwünscht
  • Der Erlös der Lesung kommt der "Hilfe für Uzhgorod" zugute.
  • Im Anschluss: Online-Gespräch mit Theaterschaffenden aus der Ukraine (angefragt)

Zur Lesung am 20. März


Benefiz-Kammerkonzert

Werke von Marina Baranova, Giya Kancheli, Arvo Pärt , Max Richter, Philip Glass, und Valentin Silvestrov

KLAVIER Marina Baranova
MIT Nouvelle Philharmonie, Staatsorchester Darmstadt

Zum Kammerkonzert am 27. März


Mit vielen Spenden an die rumänisch-ukrainische Grenze

Am 4.3. sind Kvicha Khozrevanidze und Wiktor Czeriawski aus dem Opernchor des Staatstheaters mit einem Bus der Lebenshilfe e.V. und vielen benötigten Spenden aus dem Opernchor, der Lebenshilfe, dem Staatsorchester Darmstadt und dem Musiktheater-Ensemble an die rumänisch-ukrainische Grenze gefahren. Priester Andrii Danyliuk organisiert in einer orthodoxen Gemeinde vor Ort die Versorgung von Geflüchteten - die gesammelten Hilfsgüter und Gelder sind hier in guten Händen und richtig am Platz.

In einem Brief bedankt sich der Priester:

"Sehr geehrte Damen und Herren,
mein Name ist Danyliuk, Andrii. Ich bin Priester in einer orthodoxen Gemeinde in der Ukraine. Ich habe eine humanitäre Hilfe und finanzielle Unterstützung in Höhe von 500 Euro von Menschen bekommen, die unserem Schicksal nicht gleichgültig sind. Wir bedanken uns herzlichst bei Ihnen:

  • Frau Bautz - Leiterin des Kindertagrs "Labensholfe";
  • Frau Uttendorf - Direktorin und Mitarbeiterin des Theaters;
  • insbesondere Khvicha Khozrevanidze für die Organisation dieser Hilfe.

Ich und alle Menschen, die unter diesem schrecklichen Krieg leiden und gelitten haben, bedanken herzlich für die Hilfe, die an Bedürftige verteilt wird, vor allem an Frauen und Kinder. Möge Gott sie belohnen und einen friedlichen Himmel über Ihrem Kopf schenken. Priester Andrii  Danyliuk"


Statement zum Angriff auf die Ukraine des Deutschen Bühnenvereins

Der russische Angriff auf die Ukraine ist ein schockierender Verstoß gegen die europäische Friedensordnung der letzten Jahrzehnte. Der Bundeskanzler hat Recht, wenn er von einem ‚eklatanten Bruch des Völkerrechts' spricht. Bis zuletzt haben auch die Mitglieder des Deutschen Bühnenvereins gehofft, dass Vernunft einzieht und eine Lösung des mutwillig herbeigeführten Konflikts auf diplomatischem Wege möglich bleibt. Diese Hoffnungen auf die Kraft des Friedens und des Gesprächs sind durch die heutige Entscheidung des russischen Präsidenten bitter enttäuscht worden.

Der von Russland begonnene Krieg dient offensichtlich nicht nur russischen Machtbestrebungen, sondern zielt erkennbar auch ganz grundsätzlich auf die Idee einer offenen und freien Gesellschaft in der Ukraine, auf die Möglichkeiten für Kunst und Kultur, sich überall auf der Welt frei zu entfalten und auf den Wunsch vieler in Vielfalt und Frieden miteinander leben zu können.

Der Deutsche Bühnenverein steht solidarisch zu all jenen, die weiter fest an diese Möglichkeiten eines vielfältigen und friedlichen Miteinanders, an die Kraft der Kunst und die befriedende Wirkung der Kultur glauben und die jetzt dafür streiten müssen. In der Ukraine, aber auch in der russischen Zivilgesellschaft. Es gibt viele gute Beispiele, wie gerade kultureller Austausch und künstlerische Zusammenarbeit über Grenzen hinweg die Grundlage für Frieden und Verständigung schaffen können. Wir werden alles uns Mögliche dafür tun, dass diese Bemühungen weitergehen, dass Zusammenarbeit der Friedfertigen möglich bleibt und dafür auch die Mittel der Kunst und der Kultur genutzt werden können. Heute aber ist ein schwarzer Tag für Europa. Wir werden für Aufklärung streiten müssen."


Kein Krieg in Europa!

Stellungnahme des Aktionsbündnisses Darstellende Künste

Wir, die im Aktionsbündnis Darstellende Künste vertretenen Verbände und Organisationen, verurteilen Wladimir Putins Angriff auf die Ukraine mit russischem Militär aufs Schärfste. Einen Krieg in Europa dürfen wir nicht hinnehmen. Wir setzen uns für freie und offene Gesellschaften ein. In unserer Arbeit sehen wir uns dem Erhalt des Friedens und der Demokratie verpflichtet und unterstützen alle Menschen in allen Ländern, die diese Ziele mit uns teilen.

Wir appellieren an die Entscheider*innen der Europäischen Union, die europäischen Werte – Freiheit, Gleichheit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Achtung der Menschenrechte und der Menschenwürde – gegenüber der Aggression Russlands zu verteidigen.

Unsere Gedanken sind bei den ukrainischen Künstler*innen und der gesamten ukrainischen Bevölkerung. Ihnen gilt unsere Solidarität und unsere volle Unterstützung.

Ebenso denken wir an die russischen Künstler*innen, die trotz unabschätzbarem persönlichen Risiko ihre Stimme erheben gegen den Krieg und für die oben genannten Europäischen Werte.

So können Sie helfen


Hilfe für Uzhgorod - Solidarität mit der Ukraine!

Aufgrund der dramatischen Lage in der Ukraine haben sich viele Vereine, Freundeskreise und Institutionen dem jetzt gebildeten Aktionskomitee "Solidarität mit der Ukraine" unter der Schirmherrschaft des Darmstädter Oberbürgermeisters Jochen Partsch und unter der Federführung durch den PDUM Partnerschaft Deutschland-Ukraine/Moldova e.V. angeschlossen - auch der Original Freundeskreis der Partnerstädte Darmstadts.

Für dringend benötigte Medikamente und andere Hilfsgüter, die ehrenamtlich und schnellstmöglichst nach Uzhhorod gebracht werden, erbitten wir Ihre Spende auf das Konto:

Spendenkonto der Wissenschaftsstadt Darmstadt
Hilfe für Uzhhorod und Geflüchtete
IBAN DE93 5085 0150 0000 5440 00

oder

PDUM Partnerschaft Deutschland-Ukraine/Moldova e.V. 
DE46 5089 0000 0000 952206
BIC GENODEF1VBD
Volksbank Darmstadt-Südhessen eG
unter Angabe des Stichwortes "Hilfe für Uzhgorod".