Nach dem Roman "The Man Who Fell To Earth" von Walter Tevis / Deutsch von Peter Torberg / ab 14 Jahren
Das ewige Leben, was für ein Traum! Oder doch nicht? Im Musical „Lazarus“ landet ein Außerirdischer unfreiwillig auf einem uns wohlbekannten blauen Planeten, um Wasser für seine Heimat zu suchen. „Ich will zurück zu den Sternen“, singt er, aber es nützt ja nichts. Einmal auf der Erde angekommen, steigt er schnell ein in das irdische Dasein, gründet ein Milliardenunternehmen, verliebt sich unglücklich und beginnt langsam
zu verzweifeln: an der Kälte dieser uns nur allzu bekannten, menschlichen Zivilisation. Das Attribut des Außerirdischen blieb auch an David Bowie zeitlebens haften, der bereits 1976 die Hauptrolle im Film „Der Mann, der vom Himmel fiel“ nach dem Roman von Walter Tevis spielte. So war es nur konsequent, dass er Jahrzehnte später das Schicksal des Thomas Newton erneut aufgriff und zu einem vielbeachteten Bühnenstück formte.
Im Musical „Lazarus“ treffen wir ihn in seiner New Yorker Wohnung. Vereinsamt kämpft Newton, der sich dem irdischen Dasein längst ergeben hat, mit dem Alkohol und den Geistern der Vergangenheit, als ein rätselhaft unwirkliches Mädchen bei ihm auftaucht. Längst ist ihm seine Unsterblichkeit zum Fluch geworden. Er sehnt sich nach Erlösung – die eventuell in der Musik liegen könnte. Mit der Erzählung vom (ausgeträumten) Traum vom ewigen Leben wagt das Schauspiel-Ensemble in einer aufregenden Neuinterpretation den Griff nach den Sternen. Und bringt einen zeitlosen Stoff erstmals auf die große Bühne, der unverkennbar auch autobiografische Züge trägt. Bowie selbst starb wenige Wochen nach der Uraufführung. Doch mit seinen Songs ist er tatsächlich unsterblich geworden.
