Die nordirische Tänzerin und Choreografin Oona Doherty gilt als eine der eigenwilligsten Künstler*innen der Gegenwart. In ihren Arbeiten porträtiert sie das Lebensgefühl ihrer Heimatstadt Belfast – zwischen hartem Realismus und bewegender Zärtlichkeit. Konstruktionen von Klasse und Geschlecht, die Schönheit und Rauheit des Arbeiter*innen-Alltags, die noch immer allgegenwärtigen Spuren des Nordirlandkonflikts werden in ihren Stücken greifbar, ohne Klischees zu reproduzieren: Doherty sucht in den Herausforderungen einer krisengeschüttelten Welt immer wieder nach Hoffnung und Widerständigkeit – durch und mit dem Tanz als Quelle des Aufbruchs.
Als Spotlight-Künstlerin steht Oona Doherty im Zentrum des diesjährigen Tanzfestivals Rhein-Main. Gleich drei Stücke geben Einblicke in die Arbeiten dieser außergewöhnlichen Tanzkünstlerin, in denen Stärke und Verletzlichkeit keine Widersprüche sind.