Im 7. Sinfoniekonzert steht eine Uraufführung auf dem Programm: Tzvi Avnis Klarinettenkonzert Tzvi Avni Klarinettenkonzert Nr. 1.
Tzvi Avni (*1927) ist einer der bedeutendsten Komponisten des modernen Israel. Seine Arbeit ist tief von den neueren Trends im musikalischen Denken einschließlich des elektronischen Mediums geprägt. Beim 7. Sinfoniekonzert wird sein 1. Klarinettenkonzert, ein Auftragswerk des Staatstheaters Darmstadt, uraufgeführt. Die Starklarinettistin Sharon Kam gehört seit über 20 Jahren zu den führenden Klarinettistinnen weltweit und arbeitet mit den bedeutendsten Orchestern in den USA, Europa und Japan zusammen. In ihrer Künstlerlaufbahn wurde sie u.a. mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik und als Instrumentalistin des Jahres ausgezeichnet.
Wie kamen Daniel Cohen und Du auf den KomponistenTzvi Avni?
Wir haben über zahlreiche Komponist*innen diskutiert. Ich kenne viele interessante und neue Stücke, aber wichtig war für mich, dass mir das Werk als Solistin Raum lässt und auf meine Stärken eingeht. Ich habe auch Uraufführungen z.B. in Donaueschingen gespielt und experimentiert. Im Zentrum steht eine gute Zusammenarbeit, eine gemeinsame Entwicklung des Stückes. Als Daniel mir ein Vokalwerk von Tzvi Avni schickte, dachte ich, dass wäre eine guter Ausgangspunkt für uns.
Wie lief dann der weitere Kontakt zwischen Euch? Ich habe ihm meine CDs geschickt, damit er weiß, wie ich spiele. Ich sehe an den Sätzen, die vorliegen, dass er weiß, für wen er schreibt. Wir haben uns in Israel getroffen. Und obwohl er als wichtiger und hochbetagter Komponist, als Lehrer von zwei Generationen von Komponisten in Israel viel von alten Zeiten und Erfolgen erzählen könnte, tut er es nur wenig. Als Autodidakt hat er begonnen und ging später bei Aaron Copland und Eliott Carter in die Lehre, er ist aber jung geblieben und lebt im Heute: Unsere musikalischen Treffen waren sehr produktiv und herzlich.
Und mit Daniel Cohen? Vor kurzem ist ja unsere CD mit dem Hindemith-Konzert erschienen. Es war unsere erste Zusammenarbeit und Daniel hat soviel Zeit und Energie dafür investiert, wie ich mir erhofft hatte. Das Sinfoniekonzert unter der Leitung von GMD Daniel Cohen vervollständigt zudem die 5. Sinfonie von Gustav Mahler. Das „Adagietto“, das Visconti in seinem Film „Tod in Venedig“ nutzte, ist wohl der bekannteste Satz.
Die Fragen stellte Gernot Wojnarowciz