...Michèle LaBelle (Bühnentechnikerin)
1. Was machst du am Staatstheater?
Ich bin Bühnentechnikerin im Großen Haus und zusammen mit den Kollegen und Kolleginnen für die technische Betreuung der Proben und Vorstellungen dort zuständig.
2. Was heißt das genau?
Wir sind für die Einlagerung oder Auflösung der Bühnenbilder verantwortlich und setzen den regelmäßigen Auf-, Um- und Abbau der Bühnenbilder und Bühnensituationen, zwischen den Vorstellungen, aber auch während der Vorstellung um. Wenn zum Beispiel bei „La Bohème“ der Eiffelturm plötzlich aus dem Schnürboden gelassen wird, die große Schneewehe auf das Publikum zurollt oder Tore auf- und zugehen - dann sind wir das. Oder bei „Ball im Savoy“ und „The last five years“ ist die Drehscheibe im ständigen Einsatz: Wenn vorne gespielt wird, wird hinten schon umgebaut, manchmal noch in der Bewegung der Bühne. Einfache Umbaupläne können bei manchen Produktionen auch schon mal zu seitenlangen Umbaubüchern ausufern, die alle Aktionen – von Fahrstand, Schnürboden und Bühnenhandwerker*innen – genauestens umfassen. Vor allem aber achten wir bei diesen Bewegungen auf die Sicherheit und passen auf, dass niemand in die Fahrschlitze oder zwischen die Bühnenelemente gerät.
3. Worauf freust du dich am meisten?
Wenn wir alle wieder das machen können, wofür wir eigentlich hier sind - Vorstellungen für das Publikum. Ich freue mich auch immer besonders auf Premieren. Ich finde es spannend, eine Inszenierung von den Anfängen auf der Probebühne, über die technische Einrichtung bis zur Premiere und darüber hinaus zu begleiten. Wenn man am Prozess, wie sich manche Ideen verwirklichen lassen, beteiligt ist. Und wenn man erleben darf, wie das Publikum auf das Gezeigte reagiert.