Worum geht’s? Eines Tages haben Mika und Sebastian eine Flasche an der Angel. Darin finden sie den Brief ei-nes verschollenen Freundes und einen wundersamen Kern. Einmal gepflanzt wächst daraus eine gigantische Birne. Damit nimmt alles seinen Lauf: Die Riesenbirne wird zur Reise-Birne. Ein Abenteuer auf hoher See, un-ter Wasser und zu Land beginnt. Zusammen mit Pro-fessor Glykose entdecken die Freunde geheimnisvolle Orte und lösen manch brenzlige Situation.
Eike Hannemann schließt mit dieser Arbeit an seine Darmstädter Inszenierun-gen „Billy Backe“ und „Reise um die Erde in 80 Tagen“ an. Hier steht uns der Live-Hörspielmacher Rede und Antwort.
Wie fanden denn Deine Kinder die Geschichte?
Meine Kinder sind jetzt schon etwas älter, aber sie haben das Buch mit viel Freude gelesen und auch den Film geschaut. Den größten Spaß hatten sie, als sie sich über-legt haben, wie das umgesetzt werden soll. Sie waren schon bei „Billy Backe“ auf Proben und bei dem Workshop, der im Rahmen des Theaterfestes stattgefunden hat. Die Phantasie kurbelt da also schon ganz schön.
Was reizt Dich daran, den Stoff als Live-Hörspiel umzusetzen?
Das Buch bietet eine Unmenge an verschiedenen akustischen Räumen: Sei es das Städtchen Glückshafen, das Meer, die Unterwasserwelt, die geheimnisvolle Insel, das nachtschwarze Meer … Das bietet wunderbares Material um akustische Landschaften zu kreieren. Dazu kommen noch zahlreiche gute, lustige Charaktere, bei denen sich unser Ensemble so richtig austoben kann. Ich freue mich auf eine akustische Reise, die im Kopf viel mehr Bilder herstellt, als wir sonst im Theater darstellen können.
Zwei Hauptfiguren sind als Tiere gezeichnet. Warum glaubst Du, vermischt der Illustrator und Autor Tiere und Menschen?
Das kann ich nur mutmaßen. Für mich macht er da-durch eine ganz eigene Phantasiewelt auf, in der es letztlich egal ist, ob die Figuren Junge oder Mädchen, Kinder oder Erwachsene sind, Menschen oder Tiere.
Bühnenbildnerin Birgit Stoessel, die auch an der Hochschule Berlin Weißensee unterrichtet, kommt erstmals ans Staatstheater Darmstadt. Was verbindet euch?
Birgit und ich arbeiten schon seit vielen Jahren zusam-men. Eigentlich seit Beginn meiner professionellen Kar-riere. In dieser Zeit haben wir zahlreiche Uraufführungen, Romanadaptionen u. ä. auf die Bühnen gebracht. Birgit ist aber auch gleichzeitig enge Freundin und Paten-tante meines jüngsten Sohnes. Uns verbindet also eine Menge. Die Birne wird unsere erste gemeinsame Arbeit für Kinder. Deshalb freuen wir uns besonders darauf.
Du erzählst viel über die Ohren: Die Stimmen der Spielenden und Live-Geräusche lassen Szenen, ja Welten im Kopf entstehen. Was erwartet uns visuell?
Dadurch, dass diesmal Birgit als Ausstatterin mit an Bord ist, wird es optisch noch etwas verrückter. Es gibt schräge Objekte, die aus „found objects“ erstellt werden. Sie produzieren teilweise sogar Sounds, bereichern aber auch optisch die Szene. Hinzu kommen noch Projektionen, die die Fantasie zusätzlich anregen und ein noch intensiveres Eintauchen in die Welt unserer Riesenbirne ermöglichen.
Das Gespräch führte Karoline Hoefer