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Im Opernhaus Darmstadt findet 1914 eine Uraufführung statt: „Kain und Abel“. Die neue Oper über den biblischen Brudermord stammt von Felix Weingartner, dem soeben berufenen GMD, den Großherzog Ernst Ludwig nach Darmstadt verpflichtet hatte. Weingartner gilt als Multitalent, nicht nur als Dirigent, auch als
Komponist, zu dessen OEuvre später 9 Opern, 7 Sinfonien und Kammermusik zählen werden. Das jugendstilhafte Libretto stammt von Weingartner selbst. Um das finale Drama des Mordes gruppiert er die Figuren Adam, Eva und Ada, Abels Schwester und Geliebte. Der in der Tradition der Wagnerschen Musikdramas stehende Einakter mit seinen hochdramatischen Gesangspartien ist üppig instrumentiert.
Weingartner (1863 – 1942), früherer Kapellmeister der Berliner Hofoper, ist einer der berühmtesten Dirigenten seiner Zeit.

Als direkter Nachfolger Gustav Mahlers leitet er vier Jahre die Wiener Oper und bleibt noch bis 1927 Chefdirigent der Abokonzerte der Philharmoniker. Er dirigiert in München, New York und Boston, ist später Chef in Basel. Seine Einspielungen aller Beethoven-Sinfonien mit ihrer transparenten und schlanken Lesart machen ihn auch als Interpreten im Plattenmarkt bekannt.
Auf den Programmen der letzten Jahre standen immer Werke der „Darmstädter Schule“, die nach 1945 zur Avantgarde in den Ferienkursen gehörten. Mit „Kain und Abel“ ist nun erstmals eine Oper aus der großen Tradition des Theaters in Darmstadt in der Zeit von Ernst Ludwig auf dem Spielplan, eine Rarität: Es ist die erste
Aufführung von „Kain und Abel“ seit der Uraufführung 1914.

Termine

  • März 2026

      • Premiere

        Kain und Abel

        Großes Haus
        Oper in einem Akt von Felix Weingartner / filmisch-szenische Fassung / in deutscher Sprache / ab 16 Jahren