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Trailer zu "Pandora ist tot"

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Mit ihrem Kollektiv #CultureContinued begegnete Sängerin Solgerd Isalv der Corona-Pandemie künstlerisch. Hier produzierten Kulturschaffende seit März 2020 musikalische und literarische Beiträge, die Kontakt hielten, künstlerische Szenen vernetzten und vielen Menschen Freude bereiteten. In Folge 23 wurde hier Michael Herrschels Gedicht "Pandora ist tot" uraufgeführt. Nun hat Komponist Horst Lohse es vertont.

"Pandora ist tot" handelt von einer Gesellschaft in der Pandemie, von Einsamkeit und Einschluss. In der Uraufführung des Liedes sind Solgerd Isalv und Neil Valenta zu hören.

„Pandora ist tot“ beschreibt, wie das öffentliche Leben durch ein Virus zum Erliegen kommt und gleichzeitig nichtmedizinische Erklärungen sich epidemisch ausbreiten. Das weckt den Zorn mythischer Figuren. Sie zeigen dem Aberglauben die Zähne und führen ihn lustvoll ad absurdum.
Michael Herrschel, https://www.librettist.de

"Die Musik zu 'Pandora ist tot' baut einen Raum für das Spiel mit klaren Gesten und scharf umrissenen Situationen: Eingeschlossensein, wuchernde Ängste, gehetzte Bewegung, plötzlicher Stillstand. Klangstrukturen, wie aus dem Nichts, lösen sich beständig auf in etwas Neues, Ungewisses."
Horst Lohse, https://www.horst-lohse.de/de/

  • Eine Zusammenarbeit von Solgerd Isalv, #CultrueContinued, edition gravis und dem Staatstheater Darmstadt

  • Das Video ist ab 18. Dezember, 19 Uhr, hier sowie auf dem YouTube-Kanal von #CultureContinued abrufbar. Kein Log-In erforderlich. 

pandora ist tot

Glaub nicht an eine Fee
die dir was auch immer
von den Augen abliest

Du kennst nicht
ihre Rechenkünste
Sie wird einen Preis verlangen
den du ungern zahlst

Wie hoch er sein wird
du siehst es ihrem
Lächeln nicht an

Du weißt noch nicht mal
ihren Namen oder
wer ihr Vorbild ist

Tinkerbell vielleicht
mit befehlender
Windhauchstimme

oder Pandora
die alles gibt
damit nichts bleibt

Die Glöckchenfee
verschwand
ist aufgelöst in
Glitzerstaub
Und die andere

Pandora
Sie ist tot
So sagt man

Nur ihre Büchse steht
irgendwo vergessen
hat sich von selbst
nachgefüllt ist schon
zum Platzen voll

Es braucht nur irgendwas
an den Deckel zu stoßen
der Flügel einer Fledermaus
und es geht wieder los

und Wünsche werden
in Massen erfüllt

Wir konnten ja unsere
Augen unsere Gedanken
nicht im Zaum halten
die Konsequenzen
nicht absehen
die wahnsinnig sind

Überleg mal
wie das war
mit der Zeitschleife

wo du alles aufholst
wenn die Uhr
die dich immer jagt
wenn die endlich
mal stillsteht

Jetzt ist es soweit
alles angehalten
die Uhr läuft noch
aber niemand
schaut mehr drauf
Kalender sind
nutzlos geworden

Wir stehen in sicherem
Abstand voneinander
in einer gigantischen
Glückshalle

Alle Türen geschlossen
Auf der Straße schleichen
entnervte Patrouillen

Wir öffnen Fenster
und spekulieren
machen Pläne
und fragen nicht
wer sie ausführt

schließen lächelnd
Wetten ab
neugierig

wer morgen
alles raus darf
auf die Straßen
auf die Plätze

wo du staunst
und nichts
wieder erkennst

(C) Michael Herrschel (gema-nr. 704152) 

Galerie

Termine

Keine bevorstehenden Termine.

Besetzung


Mezzosopran
Klavier

Kamera & Schnitt
Aufnahme & Mischung
Sebastian Franke