Es ist nicht das erste Mal, dass du die Rolle des Tony Manero in „Saturday Night Fever“ verkörperst. Wie fühlt sich das nach fast sieben Jahren an?
Seit meiner ersten „Tony-Erfahrung“ ist so viel passiert und so viel Zeit vergangen, dass es sich für mich eigentlich so anfühlt, als hätte ich diese Rolle noch nie gespielt. Ich bin aber generell auch jemand, der sich komplett offen und unvoreingenommen in ein neues Abenteuer schmeißt.
Gewonnen hast du die erste Staffel von DSDS mit gerade einmal 19 Jahren – im gleichen Alter wie die Titelfigur Tony Manero. Auch er gewinnt einen Tanz-Wettbewerb, auf den er hart und diszipliniert hingearbeitet hat. Was bedeutet es, in so jungen Jahren diesen Weg einzuschlagen?
Je weniger man von einem Haifischbecken weiß, in dem man noch nie geschwommen ist, umso unbeschwerter und leichter springt man hinein und nimmt die Herausforderungen an. Die Kunst ist, immer offen zu bleiben und aus den Erfahrungen zu lernen. Völlig egal, wie alt man ist und welche Erfahrungen man auch immer gemacht hat – der Weg zum Erfolg ist immer mit einer gewissen „Leichtigkeit“ verbunden, die man hüten sollte wie ein Schatz. Ich bin – seit ich das erste Mal mit zehn Jahren auf einer größeren Bühne stand – gewohnt, mit Druck umzugehen und habe gemerkt, dass mir dieser Druck sogar Spaß macht. Ich brauche ihn sogar, um für mich ein gewisses Level zu erreichen. Ich habe an mich selbst immer schon die höchsten Erwartungen und konnte mich deshalb aber auch davon frei machen, was andere von mir erwarten.
Tony Manero ist ja kein typischer Titelheld, sondern fast schon ein Antiheld, der aber im Laufe des Stückes eine spannende Entwicklung durchmacht. Was interessiert dich an ihm?
Genau diese Tiefe zu spielen, die diese Rolle mit sich bringt. Jeder Mensch, der Ziele und Träume hat und dafür kämpft, sie zu leben oder zu verwirklichen, geht oft Wege, die steinig sind oder erfüllt von Neid oder Missgunst. Das macht auch Tony mit aus, dass unser Publikum Zeuge dessen wird, wie hart man für Träume kämpfen muss, und es sich am Ende aber auch lohnen kann, gewisse Risiken einzugehen. Die Rolle des Tony ist ungewöhnlich vielschichtig und so etwas spielen zu dürfen, ist ein Geschenk für jeden Schauspieler.
Gibt es bei „Saturday Night Fever“ besonderen Herausforderungen für dich?
Hier steht das Tanzen natürlich weit im Vordergrund. Hierfür muss ich mich natürlich wieder extrem fit machen, um meinen Ansprüchen und denen unseres Publikums gerecht zu werden.
Der spezielle Sound der Bee Gees und ihre hohen Falsett-Stimmen haben sich bei vielen Generationen ins Gehör eingebrannt. Was macht für dich die Musik?
Sie bewegt einfach, egal zu welcher Tageszeit oder welche Laune man hat, man muss einfach mit grooven, mit tanzen oder wird emotional berührt von den Balladen. Die Bee Gees haben geschafft, wovon jeder Musiker träumt, sie haben zeitlose Hits geschrieben, die man in 100 Jahren noch hören wird und dazu abtanzen kann.
Worauf freust du dich am meisten in Darmstadt?
Ich bin sehr gespannt auf die Stadt, die Menschen und natürlich auf unser Theater und unser Publikum. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich immer alles geben werde, um unserem Publikum den besten Abend ihres Lebens zu bereiten.