"Kostüme entstehen bei mir in einer lustvollen Phantasiewelt, die - wenn ich sie nicht unterbreche - ewig weitersprudeln kann. Für "Bunbury" war das ein Erlebnis mit lustiger großer Bildsprache, in die ich ganz assoziativ all die versteckten Sehnsüchte der damaligen Oscar Wilde-Zeit reinlegen konnte. Ein Fest zwischen Salonwelt und Gartenlandschaft mit vielen Ästhetikwechseln konnte ein überbordender Wilde-Style zwischen all den unterschiedlichen Charakteren im Kostüm entstehen. Lawinenartige Kostümwechsel, die sich in die Höhe zum Wettbewerb gesteigert haben, bis zum Erschöpfungspunkt, an dem dann was passieren kann...und frei wird. Wie in einer Punk-Schlamm-Schlacht, alles in permanenter Bewegung und Schnelligkeit, die Raffiniertheit und Schlagfertigkeit im Text begleitend von einer Oberflächlichkeit zur nächsten und immer mit doppelter Bedeutung im gesprochenen Wort. Ich durfte in die Vollen gehen. Und das hat wahnsinnig, wahnsinnig Spaß gemacht.
Ich hab' zum Teil Materialien aus der Dekorationswelt genommen, aus einem Wandteppich wurde ein Mantel geschneidert, aus alten Caféhaus-Vorhängen aus Wien ein ganzer Dandy-Anzug... Die magische Stoffwelt aus Paris war auch dabei. Kleine Ideenblitze aus der Welt des Ästhetizismus. Und den Innenräumen der damaligen schöngeistigen Welt."