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Am Ende gibt es für den Königsmörder kein Zurück mehr, wie er selbst erkennt. Nachdem er so viel Blut vergossen hat, kann er nur noch weiter darin waten. Wer einmal die menschliche Zivilisation verlassen hat, bleibt auch außerhalb. Der Grenzübertritt ist unumkehrbar, bis zum Untergang.


Mit Shakespeares „Macbeth“ startet die neue Schauspieldirektion mit einem der unheimlichsten und beunruhigendsten Texten des berühmten englischen Dramatikers. Drei Hexen lauern dem erfolgreichen Feldherren auf, der auf dem Höhepunkt seiner Karriere nur warten müsste, bis der Aufstieg kommt. Doch die Prophezeiung, er könne selbst als König an die Spitze treten, appelliert an die dunkle Seite des Kriegsheimkehrers. Gemeinsam mit seiner Frau schmieden beide einen brutalen Plan. Am Ende ermorden sie nicht nur den rechtmäßigen König, sondern verwandeln gemeinsam ganz Schottland in einen Terrorstaat, in dem alle echten oder vermeintlichen Gegner um ihr Leben fürchten müssen. Mit seiner Darstellung eines Zivilisationsbruchs hat Shakespeare einen Text geschrieben, der weit über eine konkrete historische Situation hinausweist. In Macbeth und seiner Lady zeigt er uns exemplarisch die Verführbarkeit des Menschen und die Brüchigkeit der zivilisatorischen Fassade. Zu seiner Zeit glaubten die Menschen ganz selbstverständlich an Fabelwesen wie die drei Hexen. Heute können wir uns auf diese Erklärung für teuflische Pläne und Taten nicht mehr berufen. Es ist der Mensch ganz allein, der zu jeder erdenklichen Gräueltat fähig ist. Hoffnung machen die Gegner des Tyrannen, die sich in Shakespeares Text zum finalen Showdown gegen das Böse formieren. Aber: Können sie Macbeth dauerhaft besiegen?

Termine

  • September 2024

      • Premiere

        Macbeth

        Großes Haus
        Tragödie von William Shakespeare / ab 14 Jahren

Besetzung


Regie
Mizgîn Bilmen
Bühne
Sabine Mäder
Kostüm
Martina Lebert
Musik
Nazanin Noori
Dramaturgie
Alexander Kohlmann