Grand opéra in fünf Akten von Daniel Auber / Libretto von Eugène Scribe und Germain Delavigne / Kritische Ausgabe von Peter Kaiser / in französischer Sprache mit deutschen Untertiteln / ab 12 Jahren
Aux armes! Aux armes! – Zu den Waffen! Die Aufführung von Daniel Aubers „La muette de Portici“ im August 1830 im Brüsseler Opernhaus brachte das Publikum derart in Aufruhr, dass es sich erhob, aus dem Theater stürmte und eine Revolution begann, die zur Gründung des belgischen Staates führte.
Schon zwei Jahre zuvor hatte Auber mit seinem Werk die Monumentalgattung der Grand opéra mitbegründet, die das Musiktheater zum Kulminationsort gesellschaftlichen Diskurses machen sollte. Und doch sprengt „Die Stumme von Portici“ mit der Begründung dieser für atemberaubenden Gesang, überwältigende Massenchöre, Opulenz und Glamour stehenden Form die Grenzen der Oper mit einer Hauptfigur, die keinen einzigen Ton singt: Die stumme Fenella findet sich inmitten der Wirren der spanischen Besatzung Neapels im 17. Jahrhundert wieder. In einem schier filmreifen Plot entspinnt sich ein fataler Bürgerkrieg. Aubers Opernmusik wurde nicht nur in Belgien, sondern in ganz Europa zum Soundtrack der bürgerlichen Emanzipationsbewegung.
Die Produktion ist eine Übertragung des Staatstheaters Kassel an das Staatstheater Darmstadt. In Kassel hatte die Inszenierung in der Spielzeit 2021/22 Premiere.
